Pflanzanleitung für Bambusgewächse

| Kategorie Rund ums Gartenjahr | Datum 29-11-2010

Rund um das Thema Bambus wird viel diskutiert: Gehört er in unsere Gärten, geht er schnell ein, verdrängt er alle anderen Pflanzen? Hier einige wissenswerte Fakten zu diesem Thema:

  • Bambus ist eigentlich sehr winterhart und veträgt auch starken Frost, wenn er eingepflanzt ist. Im Kübel sind nicht alle Sorten ausreichend winterhart: Lassen Sie sich in der Fachbaumschule beraten!
  • Bambus mag keine Staunässe.
  • Der Lichtanspruch ist auch art- und sortenspezifisch: einige Arten brauchen viel Sonne, andere vertragen eher Halbschatten. Auch hier ist eine fachliche Beratung unerlässlich.
  • Es muss unterschieden werden zwischen so genannten horstbildenden Arten und solchen, die unterirdische Wurzelausläufer, Rhizome genannt, bilden. Letztere müssen unbedingt in eine spezielle Rhizomsperre eingepflanzt werden (siehe unten), da sie sich sonst mit einem dichten Netz von unangenehm harten und spitzen Ausläufern meterweit im Garten ausbreiten können. Diese verdrängen andere Pflanzen und können Abdichtungen oder insbesondere Teichfolien oder Wanddämmungen beschädigen!
  • Horstbildende Arten sind wie Gartenziergräser zu pflanzen, eine Sperre ist nicht nötig. Zu beachten ist lediglich, dass die Pflanze insgesamt von der Basis her immer breiter wird und somit ein ausreichender Abstand zu anderen Elementen eingehalten wird.
  • Ein ausreichendes Pflanzloch von mindestens eineinhalbfacher Größe des Wurzelballens ausheben. Da sich die Pflanze noch sehr stark ausdehnt, lieber zu groß als zu klein planen und ausheben.
  • Den Aushub mit Pflanzerde oder Kompost vermischen und rund um die Pflanze wieder verfüllen, mit dem Fuß antreten und verdichten. Dabei auf einen geraden Stand der Pflanze achten, ggf. korrigieren.
  • Bei ausläufertreibenden Bambusarten ist der Einbau einer bereits oben erwähnten Rhizomsperre unbedingt anzuraten, um ein unkontrolliertes Wurzeltreiben und seine Folgeschäden zu verhindern. Gut ausgestattete Gartencenter oder Baumschulen bieten spezielle Hartkunststofffolien in verschiedenen Höhen als Bahnenware zum Verkauf an. Die Mindesteinbautiefe sollte 70-80cm nicht unterschreiten. Für den Einbau wird entweder das Pflanzloch ausreichend groß ausgehoben oder ein Graben um den Pflanzort in entsprechend ausreichender Tiefe ausgehoben. Die Folie wird rundherum bis auf den Grund aufgesetzt, die beiden Enden überlappen danach leicht. Die Sperre soll später einige Zentimeter über der Bodenoberfläche enden, überwachsende Rhizome können so kontrolliert und direkt abgeschnitten werden. Die beiden Folienenden müssen unbedingt fest miteinander verbunden werden! Hierzu werden spezielle zweiteilige Alu-Schienen angeboten, welche die Folie einklemmen. Nach durchbohren der Folie an mehreren Stellen, werden die beiden Schienenteile fest mit einander verschraubt.
  • In der Folgezeit ausreichend und regelmäßig gießen, jedoch dabei Staunässe vermeiden.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig, ob Ausläufer über die Rhizomsperre streben und schneiden Sie diese ab.
  • Bambus ist meist schnittverträglich.
  • Horstbildende Arten erholen sich gut, wenn sie nach einigen Jahren geteilt werden. Teilt man rhizombildende Arten, so kann man die Pflanze auf diese Weise gut vermehren und eine zu starke Ausdehnung in der Sperre verhindern.